Landwirtschaft umdenken
man mags ja gar nicht mehr hören, die moralisch depressiv machenden Hinweise vom Klimawandel. Doch gerade wir merken die Auswirkungen davon unausweichlich jedes Jahr ein bisschen mehr. Im Frühjahr tanzten manche den Regentanz und es kam der so wichtige Regen – doch die Wärme und Sonne hat für viele Kulturen einfach gefehlt, dafür brennt die Sonne jetzt auf den Erdball und Neptun schenkt uns kaum wichtigen Regen.
Beim Getreide sehen Sie das aktuell vielleicht schon an den viel zu früh erntereifen und zu kurz geratenen Ähren auf den Feldern. Wer durch Zufall über die die Dokusoap „Farm Rebellion“ (Stream) gestolpert ist, wird außer Hinweisen über „Nicht wissen, wie es weiter geht“ und ein wenig zu viel Newage-Ökoromatik, gesehen haben, dass an allen Ecken und Ende in der Landwirtschaft gerade versucht wird aktiv mit den klimatischen Bedingungen einen vernünftigen Anbau hinzubekommen.
Sei es in den Mikrolandwirtschaft (Marktgärtnereien) wo z.B. versucht wird, dass sich das Pflanzgut tiefer in die Erde verwurzelt oder mit Schnittgut bedeckte Beete die Feuchtigkeit im Boden besser konservieren. Im Getreideanbau beginnt man damit vor der Ernte bereits die nächste Saat auf das Feld einzubringen, damit diese bereits auf eine Höhe unterhalb des Schnitts gewachsen ist, um der Erde genügend Halt vor Erosion und Schutz vor dem Austrocknen zu bieten.
Wir betreiben keine kleine Marktgärtnerei, das muss schon alles laufen bei uns und Darek und sein Team schauen täglich danach. Unser eigentlicher Nachteil, dass unsere Felder alle um Nussdorf herum verstreut sind und unsere Vielfalt im Anbau ist vielleicht unser Vorteil. So können wir Probleme in der Bodenbeschaffenheit oder wenn ein lokales Unwetter (das teilt sich mitunter genau in unserem Dorf) genau über das eine Feld mit dem Spinat und den Zucchini zieht durch die anderen Felder in der Umgebung wieder ausgleichen.
Den Ölacker, den wir vor 2 Jahren pachten durften und dieses Jahr nach der Umstellungszeit endlich bewirtschaften dürfen, plagt auch die Trockenheit. Wasseranschluss hat es dort nicht und so fährt Darek alle zwei Tage mit unserem Wassertank dorthin und gießt den Rotkohl und die rote Bete kräftig – so wurzeln die noch jungen Pflanzen tiefer und wachsen (bisher) gesund. Mit einem Netz sind die noch zarten Pflanzen bedeckt, um die Feuchte besser am Boden zu halten (Schutz vor Verdunstung) und quasi darunter ein Mikroklima zu schaffen.
Wer sich manchmal fragt, warum Obst- und Gemüse so „teuer“ geworden ist, muss sich bewusst machen, was alles hinter einer nachhaltigen Landwirtschaft steckt und stirnrunzelnd den Wochenendprospekt vom Discounter stolpern.
Danke, dass Sie unseren Weg begleiten und unterstützen. Wir schalten zurück zu Love Island.
Ihr Laiseacker-Team